Die 10 höchsten Berge in Südamerika

Im Allgemeinen rücken die Berge Südamerikas gerade bei Europäern eher weniger in das Blickfeld des Interesses. Verständlich, liegen doch die Alpen quasi vor der Tür und auch das höchste Gebirge der Welt, der Himalaya, erscheint irgendwie näher.

Dabei beeindruckt die Gebirgskette der Anden, in der sich die 10 höchsten Berge Südamerikas befinden, mit überzeugenden Zahlen, die „unsere“ Alpen eher bescheiden erscheinen lassen.

Allein 42 Gipfel der Anden steigen auf über 6000 m auf und noch einmal 50 liegen über der 5000er-Marke. Davon abgesehen sind die Anden mit einer Nord-Süd-Ausdehnung von 7400 Kilometer das längste Gebirge der Welt, sie beherbergen die vier weltweit höchstgelegenen Hauptstädte, sind die ursprüngliche Heimat der Kartoffel, sowie die Heimat der höchsten Vulkane weltweit.

Wanderer auf dem Weg zum Cerro Aconcagua
Aufstieg zum Cerro Aconcagua

Liste der höchsten Berge in Südamerika

Hier eine übersichtliche Zusammenfassung mit vielen Interessanten Details über die höchsten Gipfel Südamerikas:

1. Cerro Aconcagua – Argentinien (6961 Meter)

Aconcagua

Er ist der König der Anden: Der 6961 m hohe Aconcagua ist der höchste Berg in Südamerika.

Sein Massiv ist so gewaltig, dass er bezüglich seiner Dominanz an zweiter Stelle nach dem Mount Everest steht, dem im Himalaya gelegenen höchsten Berg der Erde.

Für Bergsteiger ist der Aconcagua eine leichte Aufgabe, abgesehen von der Höhe. Dabei war der Aconcagua für die Inka ein heiliger Berg. Im Jahr 1985 wurde auf 5167 m Höhe eine Opfer- und Begräbnisstätte entdeckt. Einen exklusiveren Ort für die letzte Ruhestätte als den höchsten Berg in Südamerika kann es wohl kaum geben.

Wissenschaftler gehen davon aus, dass er wohl nur den Mitgliedern der Adelsfamilien des Inkareiches vorbehalten war.

2. Nevada Ojos del Salado – Argentinien/Chile (6893 Meter)

 Nevada Ojos del Salado

Auf Platz 2 der höchsten Berge in Südamerika steht der 6893 m hohe  Nevada Ojos del Salado, der zugleich der höchste aktive Vulkan der Erde ist. Die vulkanische Aktivität ist allerdings sehr gering.

Interessanterweise lässt sich der Berg sogar befahren. An seinen recht flachen Abhängen werden regelmäßig Höhenweltrekorde für Fahrzeuge aufgestellt.

Der amtierende Rekordhalter ist Matthias Jeschke, der es im Jahr 2019 mit einem Unimog auf 6694 m schaffte, knapp 200 m unterhalb des Gipfels.

3. Monte Pissis – Argentinien (6795 Meter)

Monte Pissis

Der Monte Pissis mit 6795 m dritthöchste Berg der Anden ist zugleich der zweithöchste, jedoch längst erloschene, Vulkan der Erde.

Der nach dem französischen Geologen Pedro José Amadeo Pissis benannte Berg weist trotz seiner Nähe zur Atacamawüste einen ausgedehnten Gletscher auf.

Die Erstbesteigung des Monte Pissis erfolgte im Jahr 1937 durch Stefan Osiecki und Jan Szczepanski. Danach dauerte bis zum Jahr 1985 bis er erneut bestiegen wurde. Das lag allerdings nicht am Schwierigkeitsgrad des Berges, sondern an dessen Unzugänglichkeit.

4. Huascaran Sur – Peru (6768 Meter)

Huascaran Sur

Der Huascaran Sur in Peru ist gewissermaßen der große Bruder des an zehnter Stelle geführten Huascaran Norte. Mit einer Höhe von 6768 m überragt er als südlicher Teil der Huascaran-Doppelspitze sein Gegenüber um 113 m.

Seine Erstbesteigung gelang erst im Jahr 1938 durch eine deutsch-österreichische Gruppe, obwohl der Schwierigkeitsgrad nur 2 auf der UIAA-Skala beträgt.

5. Cerro Bonete – Argentinien (6759 Meter)

Cerro Bonete

Mit 6759 m steht der Cerro Bonete in den argentinischen Hochkordilleren an 5. Stelle der höchsten Berge der Anden.

Das Profil des Cerro Bonete stellt jedoch für Bergsteiger keine große Herausforderung dar. Vor allem Sportler nutzen ihn, um die Sauerstoffversorgung ihres Blutkreislaufs zu verbessern.

6. Tres Cruces Sur – Argentinien/Chile (6749 Meter)

Tres Cruces Sur

Als die drei Kreuze (tres Cruzes) wird ein Berg an der Grenze zwischen Argentinien und Chile bezeichnet, der gleich drei Gipfel aufweist.

Der südlichste dieser drei Gipfel (tres Cruces Sur) ragt 6749 m in die Höhe und schafft es somit auf Platz 6 der Rangliste.

Der vor Jahrmillionen erloschene Vulkan wurde im Jahr 1937 erstmals von einer polnischen Expedition bestiegen.

7. Llullaillaco – Argentinien/Chile (6739 Meter)

Llullaillaco

Die zungenbrechenden dreifachen Doppel-L des siebthöchsten Berges der Anden werden in der Sprache der Indios durch jeweils ein Y oder J ersetzt. Ausgesprochen wird deshalb Llullaillaco etwa so: Yuyaiyaco.

Als Berg mit 6739 m steht er in den Anden zwar „nur“ an 7. Stelle, ist jedoch der 2. höchste Vulkan. Er wird auch als Dach der Atacamawüste bezeichnet und an seinen Kraterrändern wurden die höchstgelegenen archäologischen Funde der Menschheitsgeschichte gemacht.

Seine Erstbesteigung erfolgte vermutlich bereits vor gut mehr als 500 Jahren.

8. Mercedario – Argentinien (6720 Meter)

Mercedario

Der 6720 m Mercedario in den argentinischen Anden steht zwar nur an 8. Stelle der höchsten Berge Südamerikas, aus Sicht von Bergsteigern zählt er aber zu den anspruchsvollsten Gipfeln der Welt.

Die Erstbesteigung erfolgte 1934 durch eine polnische Gruppe. Die sehr schwierige Route über den Südwestgrat wurde erst im Jahr 1983 bezwungen.

9. Cazadero oder Walther Penck – Argentinien (6658 Meter)

Walther Penck Berg

Casadero, Cerro Tipas oder Walther Penck sind die gebräuchlichen Bezeichnungen für einen erloschenen Vulkan in Argentinien, der mit 6658 m den neunten Platz der höchsten Berge Südamerikas einnimmt.

Der für Südamerika seltsam erscheinende Name Walther Penck geht auf den von 1888 bis 1923 lebenden deutschen Geomorphologen Penck zurück, der im Auftrag Argentiniens rund 12.000 Quadratkilometer der argentinischen Anden vermaß und dafür mit dem Namen geehrt wurde.

Der Cazadero dürfte der wohl am einfachsten zu besteigende Berg über 6000 m in den Anden sein, wenn man den Sauerstoffmangel außen vor lässt.

Sein Gipfelbereich ist so stark abgeflacht, dass nicht einmal bekannt ist, wer ihn als erster oder erste bestiegen hat.

10. Huascaran Norte – Peru (6655 Meter)

Huascaran Norte

Der Huascaran Norte ist der nördliche Teil einer Doppelspitze des Berges Huascaran in Peru. Mit 6655 m liegt er an 10. Stelle der höchsten Berge Südamerikas.

Bezüglich dramatischer Ereignisse in der jüngeren Geschichte belegt der Huascaran Norte jedoch wohl den ersten Platz. In den Jahren 1962 und 1970 starben durch Gerölllawinen und Erdbeben insgesamt rund 24.000 Menschen, die am Fuße des Berges siedelten.

Die Erstbesteigung des Huascaran Norte erfolgte im Jahr 1908 durch Gabriel Zumtaugwald, Rudolf Taugwalder (beides Schweizer) sowie die US-Amerikanerin Annie Smith Peck.

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